Koronare Herzkrankheit

Herz-Kreislauferkrankungen sind in Deutschland Todesursache Nummer eins. Etwa fünf Millionen Menschen leiden bundesweit an einer Koronaren Herzkrankheit (KHK). Fast jeder zweite Mensch stirbt daran.

Grund genug, Vorsorge, Aufklärung und Behandlung für infarktgefährdete Patienten zu verbessern und den Betroffenen mit besonderer Aufmerksamkeit zu begegnen. Deshalb bieten die Krankenkassen ihren Versicherten, die an Koronarer Herzkrankheit (KHK) leiden, ein neues, umfassendes Behandlungsprogramm an.

Es richtet sich an Patienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten, durch KHK bedingt mit Angina pectoris-Beschwerden leben oder bei denen eine Verengung der Herzkranzgefäße festgestellt wurde.

Ziel des Programms ist eine Optimierung der Behandlung und die Betreuung von Patienten mit KHK. Eine gute medizinische Behandlung, eine reibungslose Zusammenarbeit aller behandelnden Ärzte und eine gesundheitsgerechte Lebensführung können helfen, Angina pectoris-Beschwerden zu reduzieren sowie einen Herzinfarkt oder einen Wiederholungsinfarkt zu vermeiden.

Zu diesem Zweck stellen die Krankenkassen dem Arzt Behandlungsempfehlungen zur Verfügung, die ein Expertengremium von Ärzten und Krankenkassen gemeinsam erarbeitet hat. Sie entsprechen dem gesicherten Stand des internationalen Wissens und unterstützen den Arzt bei der Wahl der für den jeweiligen Patienten sinnvollen Behandlungsmethode.

Das Programm fördert das verbesserte Zusammenspiel zwischen den verschiedenen medizinischen Experten. Es beschreibt zum Beispiel die Ereignisse, die eine Überweisung zum Spezialisten oder eine Einweisung in die Klinik notwendig machen. Die Rolle des Koordinators für die gesamte Behandlung übernimmt ein Ihnen als Patient vertrauter Arzt, in der Regel der Hausarzt.

Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist die aktive Mitarbeit des Patienten. Gezielte Vorbeugung und angemessenes Verhalten können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Deshalb bieten die Krankenkassen neben speziellen Schulungen auch wertvolle Informationen und viele praktische Angebote für die persönliche Lebensführung.

Begleiterkrankungen der koronaren Herzkrankheit  (zum Beispiel Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung) sowie spezielle Lebensumstände werden besonders berücksichtigt.

Diagnose

Um die Diagnose "Koronare Herzkrankheit" zu stellen, aber auch um den Schweregrad der Krankheit einzuschätzen, hat der Arzt verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Man kann zwischen Basisdiagnostik und erweiterter Diagnostik unterscheiden.

  • Zur Basisdiagnostik gehören Anamnese, körperliche Untersuchung, Labor, EKG und Belastungs-EKG. Oft kann der Arzt allein durch Schilderung der typischen Symptome und der Basisdiagnostik mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine koronare Herzkrankheit schließen.
  • Die Methoden der erweiterten Diagnostik haben vor allem den Zweck, das Ausmaß der Koronarsklerose zu beurteilen und herauszufinden, wie sehr das Herz bereits unter der koronaren Herzkrankheit gelitten hat.

Menschen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, werden in jedem Fall wegen ihrer koronaren Herzkrankheit weiterbehandelt.

 

Therapie


Ohne Therapie und Lebensstilanpassungen kann die koronare Herzkrankheit nicht erfolgreich behandelt werden. Die richtige und zeitnahe Behandlung ist wichtig, da es sonst früher oder später zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz kommt.

In den Behandlungsplan der koronaren Herzkrankheit gehören die nicht medikamentöse und die medikamentöse Behandlung, die apparative Behandlung und die Rehabilitation.

  • Nicht medikamentöse Behandlung: gesunde Lebensführung, Vermeidung von Risikofaktoren
  • Medikamentöse Behandlung: Für die Behandlung der koronaren Herzkrankheit kommen verschiedene Medikamente in Frage. Im Rahmen von AOK Curaplan werden Medikamente (Wirkstoffe, Wirkstoffgruppen) empfohlen, deren Wirksamkeit und Sicherheit in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurden. Ganz wichtig ist die regelmäßige Einnahme in der vom Arzt empfohlenen Dosierung.
  • Apparative Behandlung: Unter bestimmten Bedingungen kann eine apparative Behandlung (zum Beispiel Aufweitung der Gefäße durch einen Kathetereingriff) notwendig sein. Auch für solche Maßnahmen beschreibt AOK Curaplan, unter welchen Umständen diese Eingriffe empfohlen werden.
  • Rehabilitation: Der herzkranke Patient wird bei seiner Rückkehr (beispielsweise nach einem längeren Krankenhausaufenthalt) in den Alltag oder das berufliche Leben unterstützt. Er bekommt Hilfestellungen, um "herzgesund" zu leben (Herzsport, Kochkurse, Gesundheitsschulungen usw.).